In welcher Beziehung  stehen die menschlichen Grundbedürfnisse zur Sexualität?

Die Grundbedürfnisse eines Menschen umfassen den Wunsch nach Nähe und Geborgenheit, nach Zuwendung, also letztendlich den Wunsch, als ganzer Mensch angenommen und akzeptiert zu sein, sich zugehörig fühlen zu dürfen. Die Erfüllung der Grundbedürfnisse ist von existentieller Wichtigkeit für den Menschen und findet auf besondere Art Ausdruck in einer intimen Beziehung. Sexualität betrifft somit immer den ganzen Menschen mit seiner seelischen Verfassung, seinen sozialen Bindungen und seinem Körper.  Werden die Grundbedürfnisse nicht befriedigt, kommt es häufig zu sexuellen Störungen. Dies hat auch Auswirkungen auf das Zusammenleben beider Partner mit der Gefahr von gegenseitigen Vorwürfen, zunehmenden Rückzugs- und Ausweichtendenzen bis hin zur Entfremdung. Solche Probleme können in einer Sexualtherapie behandelt werden. Dies schließt sexuelle Funktionsstörungen als eine der häufigsten Erkrankungen unserer Zeit ein, aber auch Sexualstörungen auf Grund einer Erkrankung, Geschlechtsidentitätsstörungen und sexuelle Verhaltensabweichungen.

Was ist Sexualmedizin?

Im Fokus der Sexualmedizin steht die Sexualität des Menschen und ihre Störungen.  Das umfasst zum einen die Erkennung und Behandlung, aber auch die Prävention und Rehabilitation von Störungen., die die körperlichen Funktionsabläufe, aber auch das partnerschaftliche Zusammenspiel oder auch die geschlechtliche Identität betreffen können.  In der Sexualmedizin werden die wissenschaftlichen Erkenntnisse sowohl der medizinischen als auch der psychologischen und sozialwissenschaftlichen Disziplinen genutzt. So kommen Sexualmediziner aus sehr unterschiedlichen Fachrichtungen wie der Gynäkologie, der Urologie, der Allgemeinmedizin, aber auch der Psychiatrie und Psychotherapie. Durch ein bio-psycho-soziales Verständnis der Sexualität und der Paarbeziehung im besonderen gelingt eine mehrdimensionale Herangehensweise, die differenzierte Zugänge zu der jeweiligen Störung eröffnet.

Wie verläuft eine Sexualtherapie?

Bei einer Sexualtherapie handelt es sich in der Regel um eine Paartherapie, die eine Dauer von 10-15 Sitzungen von ca. 50 Minuten umfasst. Die Grundvoraussetzung für eine solche Behandlung ist die Bereitschaft zur Veränderung.

Mit dem Paar wird gemeinsam die derzeitige Situation erfasst. Dann werden in Absprache mit beiden Partnern/Partnerinnen verschiedene Übungen vereinbart und zu Hause durchgeführt. Diese dienen der Zusammenführung von seelischen, emotionalen, körperlichen, insbesondere aber auch sinnlichen Erfahrungen miteinander. Die Erfahrungen und Gefühle des Paares bei der Durchführung der Übungen werden dann in der nächsten Sitzung besprochen. Die Übungen bauen aufeinander auf, so dass sie angstfrei und harmonisch durchgeführt werden können.

Ziel der Behandlung ist es, wieder aufeinander zugehen zu können, nicht nur auf der menschlichen, sondern auch auf der körperlichen Ebene, da dies Hand in Hand geht. Die Grundbedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit, Akzeptanz und Sicherheit können wieder erlebt werden, was für Seele und Geist heilsam ist. Der Erfolg der Sexualtherapie spricht für sich, auch wenn die Kosten von den Krankenkassen nicht übernommen werden.

Haben Sie Interesse an einer sexualmedizinischen Behandlung?

Aufgrund einer Umorganisation der Praxis biete ich in 2018 keine neuen Termine an.

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